In Garissa, gelegen im Nordosten von Kenia, sind die Auswirkungen der schweren Dürre offensichtlich. Es ist heiß und trocken. Die staubigen Straßen sind übersät mit den Kadavern von Ziegen, Kühen und Kamelen. Auch die Flussbetten sind ausgetrocknet. Der Tana River, der durch die Stadt Garissa fließt, hat einen gefährlich niedrigen Wasserstand. Aus der Luft sehen die ausgetrockneten Nebenflüsse wie braune Schlangen aus, die sich durch das ausgedörrte Land winden.

Dieses Elendsgebiet bildet auch eine Grenze zu Somalia. Flüchtlinge aus Somalia, die die Grenze nach Nordkenia überschritten haben, verschlimmern die Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Diese Neuankömmlinge belasten die lokalen Ressourcen schwer, während die Dorfbewohner bereits darum kämpfen, genügend Nahrung und Wasser für ihr Überleben zu finden. Das Kenianische Rote Kreuz schätzt, dass Menschen auf der Suche nach Wasser Entfernungen bis zu 30 km zurücklegen.

Unsere Mission in Garissa erreicht gefährdete, hungrige Kinder, die jeden Tag zur Schule kommen, um eine nahrhafte, lebensrettende Mahlzeit entgegenzunehmen. Viele der Kinder im Ernährungsprogramm sind Flüchtlinge aus dem angrenzenden Somalia. Fast alle Kinder in dem Gebiet leiden unter den Auswirkungen von umfangreichen Bürgerkriegskonflikten, Trockenheit, extremer Armut und chronischer Nahrungsmittelknappheit.

"Die Menschen haben die falsche Vorstellung, die Dinge würden besser, wenn sie Somalia verlassen und die Grenze nach Kenia überqueren würden. Tatsächlich ist die Situation auf beiden Seiten der Grenze schrecklich", sagte Jennifer Hatley, unsere WCF-Partnerin in Kenia.

Die Mahlzeit, die unsere WCF-Kinder im Rahmen unseres Garissa-Ernährungsprogramms täglich in der Schule erhalten, ist häufig die einzige Mahlzeit oder das einzige Stück Essen, das sie an diesem Tag erhalten werden. Laut Aussage unserer Programmdirektoren und Mitarbeiter haben Kinder mit vollen Mägen und sauberem Trinkwasser größeres Interesse am Schulbesuch, zeigen bessere Konzentration und sind lebhafter, aktiver und weniger krankheitsanfällig.

Aufgrund dessen wirken sich unsere Ernährungsprogramme in Schuleinrichtungen auf vielfältige Weise aus. Der erste und wichtigste Aspekt ist die positive Auswirkung auf die Ernährung und Gesundheit der Kinder. Die Mahlzeiten, die sie täglich erhalten, umfassen hauptsächlich Reis, jedoch auch Sojabröckchen für Protein, Vitamine, Mineralien und Trockengemüse. Die Formel der kräftigenden Mahlzeit ist speziell darauf ausgelegt, das Leben stark unterernährter und hungernder Kinder zu retten. Für viele der Kinder, die an unserem Programm teilnehmen, ist es die einzige verlässliche Nahrungsquelle, auf die sie zählen können.

Darüber hinaus ist es offensichtlich, dass Kinder, die hungrig oder chronisch unterernährt sind, Lernschwierigkeiten haben können. Wir sind immer wieder erstaunt über die körperliche Veränderung und in der geistigen Aufmerksamkeit eines Kindes, nachdem es mit der Aufnahme einer täglichen, nahrhaften Mahlzeit begonnen hat.

Schließlich sehen wir eine Auswirkung auf den Schulbesuch. Die Tatsachen zeigen, dass Schulspeisungsprogramme die Anwesenheitsverhältnisse verbessern können, insbesondere bei Mädchen. Schulspeisungen dienen als Anreiz dafür, dass Kinder die Schule besuchen können, und fördern den täglichen Schulbesuch.

Dank beständiger Unterstützung durch Spender haben die Kinder in Garissa etwas, das sie zum Lächeln bringt. Dieses Programm bietet nicht nur Ernährung für das Überleben, sondern auch Ausbildung. Es ist ein zweifacher Weg, der zu einer besseren, hoffnungsvolleren Zukunft führt.