Fast 1.000 hungrige und gefährdete Kinder bekommen dank engagierter WCF-Unterstützer warme, nahrhafte Mahlzeiten. Fünf Tage jede Woche kommen die Kinder hoffnungsvoll und hungrig an verschiedenen Orten in Buchanan an. Das Ernährungsprogramm richtet sich an Kindern im Alter von drei bis fünfzehn Jahren. Für die meisten ist dies die einzige beständige Nahrungsquelle.
„Packen Sie alles, was Sie haben, in einen Eimer. Leben Sie auf einem Feld. Kochen Sie auf einem offenen Feuer auf der Erde. Holen und tragen Sie Ihr Wasser. Hängen Sie während eines 14 Jahre währenden unerbittlichen Konflikts in der Luft. Betteln Sie jeden Tag um Nahrung und versuchen Sie, Ihren Hunger und die Unterernährung Ihrer Kinder zu ignorieren. So sieht Armut in Liberia aus“, sagte Andy Perkins, Verbindungsmann des World Children’s Fund Deutschland e.V. und Direktor der vom WCF geförderten Ernährungsprogramme in Buchanan, Liberia.
Liberia, dessen Wirtschaft bereits zusammengebrochen war, gehörte zu den Ländern, die am härtesten von der Ebola-Krise getroffen wurden, die im Herbst 2014 in Westafrika begann.
Trotz der Auswirkungen von Ebola ist nicht ein einziges Kind im von der WCF unterstützten liberianischen Ernährungsprogramm an der Ebola- Epidemie mit der größten Ausbreitung, die je registriert wurde, gestorben.
Der World Children’s Fund Deutschland e.V. reagierte auf die Ebola-Krise, in dem er drei weitere Überseecontainer geschickt hat, zusätzlich zu den regulären Lieferungen von Reismahlzeiten, welche der WCF jedes Jahr versendet.
Die Frachtsendungen enthalten mehr als 281.000 lebensrettende Mahlzeiten. Diese äußerst nahrhaften Reismahlzeiten ernähren Kinder im Programm und werden außerdem an lokale Waisenheime, Blinden- und Altenheime und andere, die sie dringend brauchen, ausgegeben.
Während des letzten Besuches des World Children’s Fund Deutschland e.V. vor Ort im westafrikanischen Land Liberia hat das WCF-Team Interviews mit den Kindern geführt, die in die Ernährungsprogramme in Buchanan aufgenommen worden waren.
Alle Kinder drückten ihre Dankbarkeit aus für die warmen, nahrhaften, lebensrettenden Mahlzeiten, die sie bekommen. Die Mahlzeiten variieren und enthalten Reis, Kassawa, Paprika, Süßkartoffeln, Tomaten, Ingwer, Palmöl und verschiedene Gemüse.
Die Kinder im Ernährungsprogramm kommen barfuß und nur teilweise bekleidet an. Ihre Kleidung ist schmutzig, zerrissen und oft mehrere Nummern zu groß oder zu klein. Ein etwa elfjähriger Junge steht in der Schlange fürs Mittagessen und hat nichts an als enge Unterwäsche und ein Hemd, das er nicht zugeknöpft hat, weil es ebenfalls mehrere Größen zu klein ist. Es stört ihn nicht. Die anderen Kinder achten nicht darauf. Dies ist Alltag in Liberia.
Viele der Kinder haben Eltern und Verwandte an Krieg, Militär, Hunger und Krankheiten verloren. Der gemeinsame Nenner bei allen von ihnen ist der ständige Fokus auf Nahrung und Überleben.
John David ist klein für sein Alter. So wie viele Kinder in Liberia ist er unterentwickelt, was von chronischer Mangelernährung kommt. Das beeinträchtigt sowohl das physische Wachstum als auch den Entwicklungsfortschritt. Er lebt mit seiner Großmutter in der Fairgrounds Community. Seine Großmutter kümmert sich um insgesamt acht Enkel, fünf Jungen und drei Mädchen. John David liebt die Kartoffeln und das Gemüse, die er zum Mittagessen bekommt. Er sagt, dass er sich, seit er in das Ernährungsprogramm aufgenommen wurde, jeden Tag besser fühlt, wenn er morgens aufwacht.
Benwesseh lebt bei seiner Großmutter, Sarah, seit er neun Monate alt war. Er ist das Kind von Sarahs erstgeborenem Sohn und sie sagt, dass ihr Sohn verhungert ist. Benwessehs Cousin, Harrison, lebt bei Sarah, seit er vier Jahre alt ist. Harrisons Vater wurde während des Bürgerkriegs getötet. Die Mütter der beiden Jungen sind fortgegangen, um in anderen Regionen Arbeit zu suchen, und werden seit vielen Jahren vermisst.
„Wir kommen durch, was wir zu großen Teilen dem Essen zu verdanken haben, das für die Jungen zur Verfügung steht“, sagt Sarah. „Wenn wir nicht essen können, kümmern sie sich immer und passen auf uns auf. Dank der Güte Gottes und der Freundlichkeit anderer Menschen haben wir es so weit geschafft.“
Wie die meisten Kinder im Ernährungsprogramm haben Benwesseh und Harrison kein Spielzeug und besitzen nur wenig, aber sie sammeln Socken und binden sie zusammen, bis ein großer, runder Knoten entsteht, sodass sie Fußball spielen können.
Dank Ihrer Spenden können diese und die anderen Kinder im Ernährungsprogramm in Buchanan leben. Diese täglichen, nahrhaften Mahlzeiten bringen diesen hilfsbedürftigen Kindern Hoffnung und versorgen sie mit Stärke und täglicher Ermutigung.